Inhalt
Die Substanzunterstützte Therapie hat sich in den letzten Jahren eine prominente Stelle in der wissenschaftlichen Forschung und Diskussion zurück erobert. In der öffentlichen Debatte äussern sich dazu meist Forschende aus dem akademischen Feld. Schwerpunkt ist und bleibt immer noch die Forschung.
Die Praktiker bleiben aus verständlichen Gründen immer noch meist im Untergrund und damit ungehört. Ihr Erfahrungsschatz findet daher auch noch nicht wirklich Eingang in den öffentlichen Diskurs oder die Forschung und damit paradoxerweise auch nicht in die öffentliche Diskussion um die Gestaltung von Therapiesettings. Ausnahmen sind die wenigen, die mit Ausnahmebewilligungen diese Therapieform praktizieren dürfen oder durften. Mit der Tagung soll versucht werden, praktische Aspekte der Therapie mit Psychedelika ins Zentrum zu rücken.
Die Tagung widmet sich einem zentralen Thema der Praxis der Substanzunterstützten Therapie. Es zeigt sich nämlich, dass in Bezug auf die Rolle der Begleitung durchaus sehr verschiedene Zugänge vertreten werden. Die einen, die sich mehr der therapeutischen Distanz verpflichtet fühlen, haben sich aus eher psychoanalytischen Wurzeln entwickelt und werden von denjenigen favorisiert, die Forschungssettings, in denen wenig Interventionen zulässig sind, als Therapiesettings verstehen. Andere kommen aus dem Umfeld des von Stanislav Grof entwickelten Holotropen Atmens, das die Rolle der Begleitung auf die des „Facilitators“ beschränkt. Wieder andere halten nicht nur in der Vor- und Nachbereitung, sondern auch während der Substanz-Sitzungen eine therapeutische Arbeit mit therapeutischen Interventionen für hilfreich. Sie sehen die Rolle des Begleiters als die eines mehr oder weniger aktiven Therapeuten. Diejenigen, die diesen Ansatz verfolgen, haben ein klares Verständnis der Besonderheit von therapeutischen Interventionen in Substanz-Sitzungen und wo und wie sie sich von Interventionen in anderen Therapien unterscheiden. Gerade diese Besonderheiten haben sich oft aus der Praxis entwickelt und stellen einen bedeutenden Fundus an Wissen dar. Diesen will die Tagung zugänglich machen.
Programm
Die Tagung bietet Referate von erfahrenen Praktikern teilweise inklusive Demonstrationen ihrer Arbeit. Neben den Referaten ist ein intensiver Austausch zwischen den Referenten und den Teilnehmern vorgesehen. Auf diese Weise sollen auf konkrete Fragen konkrete Antworten gegeben und evtl. auch kontrovers diskutiert werden. Die Tagung versteht sich als Ergänzung zu Ausbildungen, die im wesentlichen akademisches Wissen vermitteln. Das jahrzehntelange Erfahrungswissen der Praktiker bereichert und vervollständigt die Theorie und akademische Forschung und erschliesst deren praktische Umsetzung.
Referenten
Sonia Gomes, Begründerin des Soma Embodiment®
Manuela Mischke-Reeds, Hakomi Therapeutin, Autorin von Embodied Psychedelic Therapy (veröffentlicht Oktober 2025)
Friederike Meckel Fischer (angefragt)
Manuel Aicher, Leiter des Instituts für Substanzunterstützte Therapie
Organisatorisches
Die Tagung wird in englischer Sprache abgehalten
Tagungsbeitrag €200, bei Anmeldung bis zum 28.01.26 €150, €120 für Fördermitglieder des Istituts für Substazunterstützte Therapie, Studierende €100
Anmeldung bis 25.04.26
Referente und weitere Details werden folgen.